Was sollten Sie zu einem Gerichtstermin als Beschuldigter oder Zeuge anziehen?

Bei einer Gerichtsverhandlung als Beschuldigter ist es wichtig, durch die Wahl der Kleidung Respekt gegenüber dem Gericht und dem Verfahren zu zeigen. Dies kann einen positiven Eindruck hinterlassen, da es ein Zeichen für die Ernsthaftigkeit ist, mit der man das Verfahren nimmt. Hier einige Tipps für die angemessene Kleidung:

Herren

  • Anzug: Ein sauberer und gut sitzender Anzug ist in der Regel die beste Wahl, sofern dies Ihren Typ widerspiegelt. Er sollte nicht zu auffällig sein – gedeckte Farben wie Dunkelblau, Grau oder Schwarz sind zu bevorzugen. Sollten Sie nicht der Anzug-Typ sein, empfiehlt sich der Griff zu einem unauffälligen, schlichten Outfit. Sie sollen seriös erscheinen, aber nicht verkleidet.
  • Hemd: Ein weißes oder hellblaues Hemd wirkt seriös und gepflegt.
  • Krawatte: Eine Krawatte vervollständigt das formelle Erscheinungsbild, sollte aber in Farbe und Muster zurückhaltend sein. Auch diese sollte nur ausgewählt werden, wenn Sie ein Anzug-Typ sind.
  • Schuhe: Saubere, polierte Lederschuhe in einer Farbe, die zum Anzug passt. Andernfalls achten Sie in jedem Fall auf saubere Schuhe, die zu Ihrem restlichen Outfit passen. 
  • Accessoires: Sollten auf ein Minimum beschränkt werden; eine schlichte Uhr ist akzeptabel, aber auffälliger Schmuck sollte vermieden werden.


Damen

  • Kostüm oder Hosenanzug: Ein gut sitzendes Kostüm oder ein Hosenanzug in neutralen Farben wie Schwarz, Grau oder Marine sind empfehlenswert. Auch hier gilt, dass dies nur dann zu empfehlen ist, wenn Sie ein Anzug-Typ sind. Andernfalls wählen Sie schlichte oder elegante Kleidung, die zu Ihrem Typ passt.
  • Bluse: Eine Bluse in einer dezenten Farbe, die nicht zu viel Haut zeigt.
  • Schuhe: Geschlossene Schuhe mit einer angemessenen Absatzhöhe; sie sollten komfortabel und sauber sein.
  • Accessoires: Auch hier gilt, dass Schmuck und andere Accessoires nicht zu auffällig sein sollten.


Allgemeine Hinweise

  • Sauberkeit: Die Kleidung sollte sauber und ordentlich sein, ebenso wie die persönliche Hygiene.
  • Konservativ: Es ist besser, zu konservativ als zu leger oder zu modisch gekleidet zu sein. Wichtig ist, dass die Kleiderwahl Ihren Typ unterstreicht ohne Sie verkleidet wirken zu lassen. Wir wollen elegant und seriös aussehen. Es soll gezeigt werden, dass Sie das Verfahren ernst nehmen und auch das Gericht respektieren. Eine Kappe ist beispielweise ein "no go" und wird auch direkt vom Gericht gerügt. Das muss nicht sein.
  • Komfort: Man sollte sich in der Kleidung wohlfühlen, da Gerichtsverhandlungen lange dauern können.
  • Kultur und Kontext: Abhängig vom kulturellen Kontext und der Art des Gerichts kann es Abweichungen in den Kleidervorschriften geben. Bei Unklarheiten kann der eigene Anwalt beraten.



Es ist auch wichtig zu bedenken, dass das Auftreten insgesamt zählt – eine ruhige und respektvolle Haltung ist ebenso wichtig wie die Wahl der Kleidung. Die Wahl der richtigen Kleidung kann auch Teil einer Verteidigungsstrategie sein und daher nicht leichtfertigt behandelt werden.