Was nehmen Sie mit in die Gerichtsverhandlung?
Wenn Sie als Beschuldigter zu einer Gerichtsverhandlung gehen, ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein.
Persönliche Dokumente
- Personalausweis oder Reisepass: Zur Identifikation bei Gericht.
- Ladung: Das Dokument, mit dem Sie zur Verhandlung geladen wurden.
- Gerichtliche Unterlagen: Jede Art von Dokumenten, die Sie vom Gericht oder von Ihrer Anwältin/Ihrem Anwalt erhalten haben, insbesondere die Anklageschrift und eventuell bereits vorliegende Gerichtsentscheidungen.
Rechtliche Dokumente
- Verteidigungsunterlagen: Alle Unterlagen, die Sie oder Ihr Verteidiger im Rahmen Ihrer Verteidigungsstrategie zusammengestellt haben.
- Beweismittel: Jegliche physische Beweise oder Dokumente, die für Ihren Fall relevant sein könnten, sofern diese nicht bereits eingereicht wurden.
- Notizen: Eigene Notizen zu den Fakten des Falls oder zu Punkten, die Sie ansprechen möchten.
Finanzielle Dokumente
- Nachweise über Einkommen und Vermögen: Diese können relevant sein, falls es um die Festsetzung einer Geldstrafe oder um die Höhe der Prozesskostenhilfe geht.
- Belege: Über bereits entstandene Kosten, wie z.B. Anwaltsgebühren.
Sonstiges
- Schreibmaterial: Stift und Papier, um während der Verhandlung Notizen machen zu können.
- Kontaktdaten: Telefonnummern von Ihrem Anwalt, nahestehenden Personen und gegebenenfalls Ihrem Arbeitgeber, falls eine sofortige Kontaktaufnahme nötig werden sollte.
- Medizinische Unterlagen: Falls relevant, sollten Sie Dokumente über Ihren Gesundheitszustand mitführen, insbesondere wenn dieser für den Fall von Bedeutung sein könnte (z.B. ärztliche Atteste).
- Verpflegung: Falls die Verhandlung länger dauern sollte, kann es sinnvoll sein, sich eine Kleinigkeit zu Essen einzupacken (z.B. Müsliriegel) und ein Getränk. Nicht jedes Gericht hat eine Cafeteria und sollte es eine geben, sind die Öffnungszeiten teilweise sehr kurz. Manche Verhandlungstage gehen den ganzen Tag.
Was Sie nicht mitnehmen sollten
- Waffen oder gefährliche Gegenstände: Diese sind in Gerichtsgebäuden verboten.
- Unnötige Gegenstände: Um Verzögerungen bei der Sicherheitskontrolle zu vermeiden, sollten Sie nur das Wesentliche mitnehmen.
Hinweis
Bevor Sie zur Gerichtsverhandlung aufbrechen, sollten Sie alle Unterlagen mit Ihrem Anwalt durchgehen. Dies stellt sicher, dass Sie nichts Wichtiges vergessen und alles Notwendige dabei haben. Beachten Sie zudem, dass für bestimmte Unterlagen wie Beweismittel spezielle Regelungen gelten können, die vorschreiben, wie und wann diese einzureichen sind. Es ist ratsam, sich im Vorfeld der Verhandlung darüber zu informieren, welche Regeln im spezifischen Gerichtssaal gelten, da diese von Gericht zu Gericht variieren können. Auch ist es sinnvoll, abzusprechen, wie lang das Verfahren möglicherweise gehen dürfte.