Was muss ich über Mordwaffen in Strafverfahren wissen?
Arten von Mordwaffen
Mordwaffen können vielfältig sein und reichen von alltäglichen Gegenständen bis hin zu speziell dafür vorgesehenen Werkzeugen. Grundsätzlich lassen sie sich in folgende Kategorien einteilen:
- Schusswaffen: Pistolen, Gewehre, Revolver. Sie hinterlassen spezifische Ballistikspuren und können durch Munitionsrückstände identifiziert werden.
- Stichwaffen: Messer, Dolche, Scheren. Sie hinterlassen charakteristische Verletzungen und können oft anhand von Blutspuren oder DNA-Rückständen mit dem Täter in Verbindung gebracht werden.
- Schlagwaffen: Hämmer, Baseballschläger, Rohre. Sie verursachen meist schwere, stumpfe Traumata.
- Erstickungswerkzeuge: Seile, Kabel, Kissen. Sie hinterlassen oft weniger sichtbare Spuren, können aber durch Autopsiebefunde nachgewiesen werden.
- Gift: Chemikalien, Drogen, Toxine. Sie erfordern spezielle toxikologische Untersuchungen.
Indizien, die Mordwaffen liefern
Mordwaffen können entscheidende Beweise in einem Strafverfahren liefern:
- Fingerabdrücke und DNA: Auf Waffen können sich Fingerabdrücke und DNA des Täters befinden.
- Waffenspezifische Verletzungsmuster: Die Art der Verletzungen kann Aufschluss darüber geben, welche Art von Waffe verwendet wurde.
- Rückstände am Tatort: Schusswaffen hinterlassen beispielsweise Pulverrückstände, Stichwaffen können Blutspuren hinterlassen.
- Ballistik: Bei Schusswaffen kann die Ballistik helfen, die Waffe zu identifizieren.
Was sollten Beschuldigte mit noch nicht entdeckten Mordwaffen tun?
Beschuldigte haben das Recht, einen Anwalt zu konsultieren. Dies sollte der erste Schritt sein. Mit diesem können Sie sodann abklären, ob eine Vernichtung des Beweismittels straffrei und sinnvoll wäre. Im Regelfall ist die Beweisvernichtung durch den eigenen Täter nicht von § 258 StGB (der Strafvereitelung) umfasst und ist damit oftmals nicht strafbar. Ob eine Strafbarkeit wegen beispielsweise Sachbeschädigung oder Urkundenfälschung in Betracht käme, könnte noch erörtert werden. Wie Sie sodann damit umgehen, ist Ihnen selbst überlassen.
Es könnte auf der anderen Seite auch ratsam sein, mit den Behörden zu kooperieren. Ob und in welchem Umfang dies geschehen sollte, muss dringend anwaltlich abgeklärt werden.
Fazit
Mordwaffen sind ein zentraler Bestandteil in der Aufklärung von Tötungsdelikten. Sie liefern wichtige Beweise und helfen dabei, den Tathergang zu rekonstruieren. Beschuldigte sollten bei noch nicht entdeckten Mordwaffen umsichtig handeln und sich rechtlichen Beistand suchen, um ihre Rechte zu wahren und das Verfahren nicht negativ zu beeinflussen.